Werden SEO-Agenturen künftig verklagbar?
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20.06.2013
Matt Cutts hat gerade angekündigt, dass die Mails, die Google bei verhängten individuellen Strafen künftig Beispiele enthalten, was beanstandet wird. Das kann z. T. unmittelbare Auswirkungen auf mögliche Schadensersatzklagen gegenüber der Web- oder SEO-Agentur haben. Helau!Bisher verschickt Google über die Webmastertools (GWT) nur Mails, DASS die Site gegen die Richtlinien verstoße – allenfalls stand dabei, dass es z. B. so aussehe, als ob Links gekauft würden. Viele Webmaster hatten ein Problem (oder taten öffentlich so) zu erkennen, was denn nun genau beanstandet wird. Man war auf Vermutungen angewiesen.
In der letzten Website Boosting hatte ich ja schon berichtet, dass Google hier mehr Transparenz angekündigt hat und nun setzt man dies tatsächlich um. Wer künftig einen „blauen“ Brief bzw. eine entsprechende Mail von Google bekommt, wird also konkrete Beispiele genannt bekommen, was in den Augen (der Maschine) nicht passt bzw. gegen die Richtlinien verstößt. Gute SEOs werden diese Hinweise sicher nicht brauchen, denn die Gründe findet man meist schon nach wenigen Minuten genauen Hinsehens. Daher stimme ich auch nicht mit Matt Cutts überein, wenn er die Sorge hat, dass zu viel Information den Spammern helfen würde. Die wissen in der Regel ganz genau, wo der Barthel versucht hat, den Most zu holen 😉
Insofern hilft die neue Transparenz sicherlich all den Webmastern, die tatsächlich nicht wissen, dass mit ihrer Domain etwas nicht stimmig ist. Sei es, weil sie selbst in gutem Glauben (falsche) Signale erzeugt haben oder dies eine Agentur für sie gemacht hat („Wir bringen Sie in 2 Wochen auf Platz 1, garantiert…!“).
Rechtlich gesehen wird es aber jetzt sehr interessant! Eine Agentur erbringt SEO-Leistung (in diesem Fall eher „Minderleistung“) und jetzt -Achtung- gibt es nach einem solchen blauen Brief ERSTMALS eine offizielle Aussage von Google, was der Grund für die Strafe war (zumindest wird ein Teil des Grundes angezeigt). Ist/Sind z. B. in der Beanstandung Links dabei, welche eine Agentur zu verantworten hat… wäre nun endlich etwas Handfestes für mögliche Schadensersatzforderungen vorhanden. Ob Google das auch bedacht hat…? 😉
Man darf gespannt sein, wenn der erste Fall vor Gericht landet, in dem ein Sitebetreiber von seiner Agentur Schadensersatz fordert, weil die etwas gebaut hat, was nicht den Richtlinien entspricht, die ja jeder offen einsehen kann. Hier wird es sicher von entscheidender Bedeutung sein, was vereinbart wurde und wie genau dokumentiert wurde bzw. nachweisbar ist, was man getan hat (oder unterlassen).
Hier noch das Original-Video (1:48 Min)
Was meint Ihr – müssen sich schlechte SEOs jetzt wärmer anziehen?